Yellowstone Tag 1

Mein Tag des Motorradmitfahrens war wieder gekommen!

Leider fing der Tag grau in grau mit leichtem Nieselregel an. Deshalb entschied ich mich, erst mal den gröbsten Regen im Auto mit zu fahren und dann bei Trockenheit aufs Motorrad zu wechseln.

Wir fuhren erst auf einen unglaublich hohen Pass, der knapp 4000 Meter fasste. Dort fuhren wir über den Wolken, in einem Nebel, der nur die Wipfel der Berge erkennen lies. Atemberaubend schön!

Danach ging es wieder runter, mit Zwischenstopp in einem kleinen Minikaff zum Tanken und Essen. Mittlerweile hatte der Regen auch aufgehört, und so hüpfte ich hochmotiviert aufs Motorrad.

 

Dann ging es in den Yellowstone Nationalpark.

Der Nationalpark schlechthin (und glaubt man Tobis Lesefähigkeiten, sogar der allererste seiner Art überhaupt).

Dort sieht man Berge über Berge, bepflanzt mit Tannen und grauen Baumstumpfen (aufgrund des Brandes vor einigen Jahren). Auf den Wiesen und Flüssen zwischendrin grasten vereinzelt Bisons.

Super idyllisch und einfach Unendlichkeit, so weit das Auge reicht!

 

Wir fuhren dann und fuhren, bis rein in die Tiefen des Yellowstones. Vorbei an schwefelstinkenden Geysiren und rieeesigen dampfenden Löchern im Boden. Vorbei an Flüssen und Seen. Vorbei an Bisons.

Oder eben nicht vorbei, denn auf einer Straße, auf der wir fuhren, stand eine ganze Herde auf dem Asphalt und glotzte die Menschenmenge in ihren Autos an. Und die Menschenmenge glotzte zurück.

Das Massenglotzen führte zu einem riesigen Stau.

Als wir dann endlich nach und nach an den Getieren vorbei kamen, stand mein Vater mit seinem Motorrad auf der Straße, während ein Riesenbison auf ihn zugelaufen kam. Oder eher drei.

Zwei machten sich aus dem Weg, eins blieb und glotzte ihn an, den Kopf von links nach rechts wiegend.

 

Und nun muss man dazu sagen, dass Bisons nicht gerade der Typ Tier sind, mit denen man gerne Abends im Bettchen kuscheln würde.

Dann saß mein Papa also regungslos mit einem Riesenbison Zentimeter von sich entfernt, während meine Mama, Tobi und Raphi sicherheitsfindend im Auto die Luft anhielten.

Ich widerum bekam von dem ganzen Trubel überhaupt nichts mit, denn ich war so vertieft in ein anderes Bison, das neben dem Straßenrand Gras fraß. Omnomnom.

Erst nachher wurde mir die Story erzählt, und ich hab mir doppelt in den Hintern gebissen, dass ich kein Foto davon gemacht habe. Das wär mal ein tolles neues Profilfoto für Facebook geworden!

 

Mein Papa wurde also "Buffallo Bill" getauft und weiter ging die Reise.

 

Zum Ende des Tages wurde (wie hätte es auch anders sein können) Bison verspeist. In legaler Form im Restaurant natürlich. Und für mich gabs Nudeln mit Pilzsoße ohne Pilze. Der Sinn hierbei wird noch gesucht.

 

Unsere Unterkunft heute besteht aus einer Blockhütte im Wald, fernab der Zivilisation.

Das Internet ist kaum vorhanden, die Bären dafür umso mehr.

Ein Glück, dass wir unseren alltäglichen Wegbegleiter - die vor Ewigkeiten gekaufte, immer noch nicht verspeiste aber echt überflüssige, Salami - mit im Haus haben, damit unsere brauntatzigen Freunde nicht Hallo sagen kommen.

 

Gute Nacht!

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